Gleichstellung - Keine Gleichmacherei

Wir Jusos setzen uns ein für eine gerechte, an den Fähigkeiten der Geschlechter orientierte Gleichstellungspolitik. Wir wollen weder Gleichmacherei von Männer und Frauen noch Dominanz eines Geschlechtes.

Trotz vieler Fortschritte in der Gleichstellung der Geschlechter existiert in unserer heutigen Gesellschaft nach wie vor in vielen Feldern akzeptierte oder ignorierte Diskriminierung der Frauen. Das Allgemeine Gleichstellungsgesetz ist dabei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt, die dadurch bekämpft werden sollen, haben ihre Ursachen jedoch auch zu einem großen Teil in dem Selbstverständnis der Frau, welches durch das eher konservative Gesellschaftsbild der Bundesrepublik geprägt ist.

Allerdings darf sich Gleichstellungspolitik nicht einseitig auf die Förderung von Frauen konzentrieren, auch die Diskriminierung und Benachteiligung von Männern muss objektiv festgestellt und behoben werden.
Beispielsweise sind Jungen in der Schule oft dadurch benachteiligt, dass es in den Grundschulen kaum noch männliche Lehrer gibt, die Jungen also kaum männliche Rollenvorbilder außerhalb der Familie haben.

Politik kann keine Einstellungen ändern, jedoch kann sie Anreize schaffen. Dies ist in der Vergangenheit leider in die falsche Richtung geschehen. Hierzu können das Ehegattensplitting oder auch die beitragsfreie Mitversicherung der Ehepartner gezählt werden. Beide Instrumente führen zu einer Bevorzugung von Einverdiener-Haushalten, in denen in den meisten Fällen die Frau zu Hause bleibt. Solche Anreizsetzung ist abzulehnen. Frauen sollte, egal wie sie ihren Lebensweg gestalten wollen eine selbst bestimmte, eigenverantwortliche Lebensplanung ermöglicht werden.

Die Gleichstellung der Geschlechter bleibt allerdings nach wie vor ein Kraftakt, den die Jusos gemeinsam mit anderen gesellschaftlichen Gruppen stemmen wollen.